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Aktuelles

Erasmus +

Bericht vom Kontaktseminar in Bordeaux

Meine liebe Kollegin Verena Tamm hatte sich bei der französischen Agentur Salto auf einen heiß begehrten Platz im Kontaktseminar in Bordeaux beworben und ihn tatsächlich bekommen. 150 Teilnehmende aus 27 Nationen – nur leider konnte sie aus persönlichen Gründen nicht teilnehmen. Ich durfte einspringen!

Am Samstag, 13.11.23 reiste ich bereits nach Hamburg, um am nächsten Morgen rechtzeitig meinen Flieger nach Bordeaux zu erreichen. Alles lief reibungslos. Schon im Shuttle vom Flughafen zum Hauptbahnhof in Bordeaux fielen mir zwei Frauen auf, die bestimmt auch Lehrerinnen waren. Als sie nach dem Aussteigen ebenfalls in Richtung Hotel liefen, sprach ich sie einfach an. Ich hatte Recht: Fiona aus Belgien und Iwona aus Polen waren ebenfalls auf dem Weg zum Kontaktseminar.

Da unsere Hotelzimmer noch nicht bezugsfertig waren, gönnten wir uns einen ausgiebigen Spaziergang in die Innenstadt. Auch den Abend verbrachten wir gemeinsam, denn es gab noch kein offizielles Programm.

Nach einem hervorragenden Frühstück begann die Veranstaltung zunächst mit einem Ratespiel zu Erasmus +. Danach fanden diverse Diskussionsrunden zu Themen rund um Erasmus + und weiteren französischen Aktivitäten statt. Wir bekamen auch einen tieferen Einblick in die verschiedenen Berufsausbildungssysteme in Europa. Hier sei schon einmal gesagt, dass wir in Deutschland ein fortschrittliches, durchdachtes System mit unserer Dualen Ausbildung haben. Diverse Gespräche zum Beispiel mit einer Kollegin aus Litauen machten mir das um so deutlicher. Dort finden Unternehmen es völlig unverständlich, wie man Menschen während ihrer Ausbildung bezahlen kann, da sie ja noch keine beruflichen Fertigkeiten erlernt haben. Und bei uns bekommen die Auszubildenden sogar die Zeit in der Schule bezahlt.

Klaus Fahle, der Leiter der deutschen Nationalen Agentur „Bildung für Europa“, vertrat unser System vehement und sehr überzeugend. Viele sprachen mich später auf „unseren“ tollen, sympathischen Vertreter an. Aus Frankreich war Carole Grandjean, die französische Bildungsministerin sowie Vertreter des Europäischen Parlamentes und andere hochrangige Politiker mit von der Partie.

In verschiedenen Workshops arbeiteten wir in Gruppen an Themen zu Longterm Mobilities, Blended Mobilities / Distance Learning, Preparing Apprentices for Mobilities etc.

Zusätzlich gab es immer wieder Zeitfenster für Networking, so dass man 15 Minuten Zeit für ein intensives Gespräch mit einer zuvor gewählten Person hatte.

Das Programm wurde durch ein Cocktail Dinner und den Besuch eines Winehubs abgerundet. Diese Events luden sehr dazu ein, weitere Kontakte zu knüpfen und nicht nur professionelle Gespräche zu führen, sondern die anderen Kulturen besser kennen zu lernen.

Unter anderem die französische Kultur: Franzosen frittieren Grünkohl und dekorieren damit Speisen, außerdem gibt es nachmittags keine Milch zum Kaffee – Kulturschock!

„Cocktail Dinner“ heißt nicht so, weil es Cocktails gibt, sondern weil das Essen aus Häppchen besteht und im Stehen verzehrt wird.

Mein Fazit: Es war eine sehr gut organisierte Veranstaltung mit großartigen Möglichkeiten Kontakte zu knüpfen und Ideen für den Austausch zu sammeln. Alle Beteiligten in diesem Bereich sind hoch motiviert und geben ihr Bestes, unseren Schülerinnen und Schülern Austausch mit anderen Kulturen zu ermöglichen.

 

(Bilder von Sophie Pawlak und Katrin Stamer)