Birte v.A., Industriekauffrau & ZQ-Europakauffrau 24.08.-04.10.2014 Bournemouth/Great Britain

Anreise

Nach der Vorbereitungszeit startete mein Abenteuer England am 24. August am Bremer Flughafen. Ich war sehr aufgeregt, weil es mein erster Flug überhaupt war. Die Aufregung war aber umsonst, alles verlief planmäßig und das Flugzeug landete pünktlich um 14:15 Uhr am Flughafen London Stansted. Nach dem ich die Passkontrolle passiert hatte und mein Gepäck hatte, habe ich den Bus zu meiner Gastfamilie genommen. Einmal musste ich umsteigen und nach einem kurzen Fußweg war ich auch schon da. Nach den zwei Wochen ziehe ich weiter nach Bournemouth, um dort mein vierwöchiges Praktikum zu absolvieren.

Unterkunft

Die Gastfamilie in London hat mich sehr nett aufgenommen. Die Gastmutter hat mir das Haus gezeigt. Anschließend habe ich meine Sachen ausgepackt und dann war auch schon das Abendessen. In der Gastfamilie lebten in der Zeit meines Aufenthaltes noch drei weitere Schüler meiner Sprachschule. Zwei kamen aus Italien und einer aus Österreich.
Mein Zimmer in London war eigentlich für zwei Personen gedacht. Somit hatte ich etwas mehr Platz. In dem Raum waren zwei Betten, ein Schrank, sowie ein Spiegel. Das Bad mussten wir uns zu viert teilen, was manchmal etwas problematisch war.
Die Gastfamilie lebt in der Zone 2 von London, was für London recht zentral ist. Zur nächsten U-Bahn-Station waren es ca. 10 Minuten mit dem Bus. Um zur Sprachschule zu kommen mussten wir die U-Bahn nehmen und einmal umsteigen. Die Fahrt hat meistens ca. 45 Minuten gedauert.

Sprachschule

In London habe ich einen zweiwöchigen Sprachkurs besucht.
Am ersten Tag wurde ein schriftlicher und mündlicher Placementtest durchgeführt, um für jeden Schüler den passenden Kurs zu finden. Außerdem haben wir viele Informationen rund um die Sprachschule, das Leben in London und das Freizeitprogramm erhalten. Danach haben wir unsere Stundenpläne erhalten. Pro Tag hatte ich ca. vier Stunden Unterricht, drei Stunden im normalen Englischkurs und eine Stunde im Businesskurs.
In der ersten Woche haben wir im normalen Kurs viele Lese- und Hörübungen zu verschiedenen Themen gemacht. Im Businesskurs haben wir uns mit den Unternehmensformen, sowie den Rechtsvorschriften in Großbritannien beschäftigt.
In der zweiten Woche haben wir im normalen Kurs viele Sprachübungen und Diskussionen zu verschiedenen Themen, die Grammatik zu Adjektiven und Conditionals sowie typische britische Redewendungen durchgenommen. Im Business-Kurs haben wir über die Themen Rente und Globalisierung gesprochen, sowie Vokabeln zum Wort „Geld“ erlernt.
Am Nachmittag habe ich meistens zusammen mit den Schülern aus meiner Gastfamilie und weiteren Schülern der Sprachschule das Freizeitprogramm in Anspruch genommen. Die Sprachschule hat für viele Attraktionen und Sehenswürdigkeiten vergünstigte Ticktes angeboten und desweiteren nehmen die meisten Museen und Gallerien in London keinen Eintritt. Zusammen haben wir die State Rooms des Buckingham Palace, das British Museum, den Tower of London, die National Gallery, das London Eye, das Musical Lion King und vieles mehr besucht.

Unterkunft

Hier in Bournemouth lebe ich, wie in London, in einer Gastfamilie. Da ich während der Planung schon viele E-Mails mit meinem Gastvater geschrieben habe, wusste ich so ungefähr was mich hier erwartet. Die dreiköpfige Familie lebt in einem Haus, in der Nähe von einem großen Park. Die Familie hat einen Hund, daher machen wir in der Woche nach Feierabend und am Wochenende immer viele gemeinsame Spaziergänge. Ich wurde hier sehr herzlich aufgenommen und komme sehr gut mit allen klar.
Allerdings ist mein Zimmer hier sehr klein. Es passen nur ein Bett und eine Kommode hinein, aber meiner Meinung nach reicht das auch völlig aus, da ich die meiste Zeit zusammen mit der Familie verbringe. Das Bad teile ich mir mit der Familie, was bisher ohne Probleme geklappt hat.

Betrieb

Meinen Lernaufenthalt habe ich bei einem Distributeuer meines Ausbildungsbetriebes gemacht. Das Unternehmen vertreibt die Produkte, die mein Ausbildungsbetrieb in Deutschland herstellt, und noch weitere Produkte von anderen Herstellern, in Großbritannien. Das Unternehmen hat insgesamt fünf Niederlassungen in Großbritannien verteilt. Ich habe mein Praktikum in der Niederlassung gemacht, die für den Süden Großbritannien zuständig ist.
Da mein Gastvater ebenfalls in der Niederlassung arbeitet, hat er mich jeden Morgen mitgenommen. Allerdings hatte er auch mal Auswärtstermine, dann hat mich eine Arbeitskollegin mitgenommen. Der Weg zur Arbeit hat je nach Verkehrslage meistens 30 Minuten gedauert. Ich habe meistens von 8:00 Uhr bis 17:15 Uhr gearbeitet, mit ein paar Ausnahmen. Und hatte eine Stunde Mittagspause. Während der Mittagspause habe ich meistens einen Spaziergang gemacht, um das schöne Wetter zu genießen und etwas frische Luft zu schnappen.
Am ersten Tag wurden mir die Büroräume gezeigt und alle Kollegen und Kolleginnen vorgestellt. Außerdem wurden mir alle Abläufe und die jeweiligen Zuständigkeiten der Mitarbeiter erklärt.
Während der vier Wochen habe ich als „Contracts Assistant“ gearbeitet. Ich habe die Dokumente für die Bedienungs- und Instandhaltungshandbücher erstellt und die Handbücher danach per E-Mail versendet, Auftragsmappen für neue Aufträge angelegt, die Bonitätsprüfung bei neuen Kunden durchgeführt und die Aktualisierung der Kunden auf der Kreditüberwachungssystem vorgenommen. Außerdem habe ich Kundendaten in der betriebseigenen Datenbank überprüft und gegebenenfalls Änderungen oder Ergänzungen vorgenommen, mehrere Preisübersichten mit Microsoft Excel erstellt und im Programm Construction Manager neue Wartungsaufträge angelegt.

Freizeit

Wie bereits im ersten Bericht beschrieben, habe ich in London nach der Sprachschule vieles unternommen. Hier in Bournemouth habe ich leider nicht mehr so viel Freizeit. Nach der Arbeit esse ich zusammen mit der Gastfamilie und danach schauen wir meistens gemeinsam einen Film. Am Wochenende waren wir meist zusammen in Bournemouth. Wir waren am Strand und natürlich ist das Shoppen auch nicht zu kurz gekommen. Außerdem haben wir am Wochenende viele lange Spaziergänge mit dem Hund der Familie gemacht. An einem Sonntag waren wir bei den Badbury Rings. Sie stammen aus der Zeit um 800 vor Christus. Da die Tochter der Gastfamilie sehr gerne backt, haben wir an einem regnerischen Samstag zusammen einen Victoria Sponge gebacken. Darüber hinaus habe ich mich auch mit dem Ausfüllen der Maquem-Dokumente während meiner Freizeit beschäftigt.
Aber an meinem letzten Wochenende gab es noch ein Highlight: Ein Teilhaber des Betriebes geht im nächsten Monat in Rente, und für ihn hat das gesamte Team eine Überraschungsparty in einem großen Hotel direkt am Meer geplant. Wir haben am Samstag dann den Raum geschmückt und alles organisiert, damit es für ihn auch wirklich eine Überraschung ist. Und es hat geklappt. Unter dem Vorwand gemütlich essen zu gehen, hat ein Kollege ihn und seine Frau abgeholt und zum Hotel gefahren. Alle Gäste haben sich im Garten versammelt um ihn zu begrüßen. Und es hat tatsächlich geklappt. Er und seine Frau hatten keinen Schimmer und sie haben sich sehr über die anwesenden Gäste gefreut. Wir hatten einen sehr schönen Abend und somit habe ich meine Kolleginnen und Kollegen von der Arbeit noch etwas näher kennenlernen können.

Fazit

Mittlerweile bin ich wieder in Deutschland und ich muss sagen, dass mir die sechs Wochen in England sehr viel gebracht haben und ich viel für meine Zukunft gelernt habe! Ich habe neue Menschen kennengelernt, mein Englisch hat sich verbessert und ich habe ganz viele neue Erfahrungen gesammelt.
Im ersten Moment sind 6 Wochen eine echt lange Zeit, aber die Zeit vergeht richtig schnell. Man ist auf sich allein gestellt und so lernt man auch mit schwierigen Situationen umzugehen. Jeder der eine Chance auf ein solches Auslandspraktikum bekommt, sollte es auch machen. Denn so eine Chance bekommt man während seiner Berufsausbildung kein zweites Mal!