Wiebke R., Industriekauffrau, Sommer 2019 in Barcelona, ES

Anreise

Nach der Vorbereitung startete meine Reise am Sonntag am Flughafen von Bremen. Dank eines Direktfluges nach Girona dauerte mein Flug nur etwas über zwei Stunden. Beim Aussteigen aus dem Flugzeug konnte man direkt den Temperaturunterschied bemerken. Denn während es in Bremen noch regnerisch und kühl war, erwarteten mich in Spanien strahlender Sonnenschein und 30 Grad.

Vom Flughafen nahm ich einen Bus in Richtung Barcelona. Nach etwa einer Stunde kam ich im Zentrum von Barcelona an. Dank meiner Gastgeberin wusste ich welchen Bus ich nehmen musste, um zu der Wohnung bzw. zu dem Haus zu gelangen. Nach einer kurzen Fahrt bin ich dann auch dort angekommen.

Unterkunft

Während meines Praktikums habe ich bei einer spanischen Gastgeberin gewohnt. Ich hatte ein eigenes Zimmer mit Bad. Küche und Wohnzimmer habe ich mir mit ihr geteilt und die Wohnung hatte außerdem einen großen Balkon.
Gefunden hatte ich diese Unterkunft über die Sprachschule in der ich in der ersten Wochen einen Kurs besucht habe. 

Die Wohnung war sehr zentral gelegen und zur „Hauptmeile“ Barcelonas, der „Las Ramblas“ musste man nur etwa 20 Minuten laufen.

Sprachkurs

In der ersten Woche meines Aufenthalts habe ich täglich einen Spanisch-Kurs belegt.

Der Sprachkurs war in zwei Unterrichtseinheiten mit verschiedenen Mitschülern aufgeteilt. In der ersten Einheit ging es um den alltäglichen Gebrauch der Sprache. So lernten wir zum Beispiel wie man in einem Geschäft einkauft bzw. was die Verkäufer dort zu einem sagen könnten.

In der zweiten Einheit ging es vor allem um die Konversation. Der Fokus lag darauf, dass wir uns miteinander unterhalten und auf die Aussagen des Anderen eingehen können.

Mein Spanisch-Kurs war kulturell sehr gemischt. Ich konnte mich mit ein paar Teilnehmern aus Japan, Südkorea, Indien, Amerika, Bulgarien und den Niederlanden austauschen und dabei erfahren, warum und wie lange sie in Barcelona sind.

Arbeit

Mein Praktikum habe ich bei einer spanischen Agentur absolviert. Diese vermittelt zwischen Autoren und Verlagen z.B. werden Rechte an den Büchern verkauft. In meinen drei Wochen Aufenthalt habe ich dort im Büro gearbeitet.

Das Verhältnis zu den Kollegen war sehr gut. Es handelte sich um eine kleine Agentur, sodass es nur wenige Mitarbeiter gab.

Die Arbeitskollegen nahmen mich direkt herzlich auf. Allgemein wirkt die Arbeitsatmosphäre in Spanien etwas lockerer als in Deutschland, was mir gefallen hat.

 

Am ersten Arbeitstag besprach die Inhaberin der Agentur mit mir, welche Aufgaben ich in den kommenden drei Wochen erledigen sollte.

Zu Beginn  lernte ich erst einmal das verwendete Mailprogramm kennen. Außerdem war es meine Aufgabe neue Vertreter hinzuzufügen und bestehende zu aktualisieren. Nachdem ich dies ein paar Mal gemacht hatte und das Programm kennengelernt hatte, durfte ich sogenannte Tags erstellen. Diese funktionieren ähnlich wie ein Email-Verteiler. In der Agentur wurden die Tags zum einen nach Sprachen (Portugiesisch und Spanisch) aufgeteilt, andererseits natürlich auch nach der Zielgruppe (Kinder, Jugendliche, Erwachsene) und nach Genre (Fantasy, Fachbücher etc.).

Später durfte ich dann auch Werbungs- und Promotionsmaterial auf Spanisch erstellen. Diese Marketing-Kampagnen durfte ich unter Verwendung der entsprechenden Tags mit dem Mailsystem versenden.

In meiner zweiten Woche durfte ich an einem Termin mit einem IT-Unternehmen teilnehmen. Bei diesem ging es um die Gestaltung und den Aufbau der Agenturwebsite.

Bei und nach diesem Termin habe ich gelernt wie man Wordpress-Software verwendet, um die Website der Agentur zu aktualisieren.

Da ich nun wusste, wie es funktioniert, habe ich begonnen die Website der Agentur zu aktualisieren. Dabei musste alle Inhalte jeweils in drei Sprachen angelegt werden (Spanisch, Portugiesisch und Englisch). Die meisten Übersetzungen waren schon vorhanden und ich musste sie dann auf der Website positionieren, Bilder und Links einfügen und Verknüpfungen zu den sozialen Profilen der Autoren herstellen.

Zwischendurch erledigte ich auch die Gänge zur Post für die Agentur oder organisierte Meetings für die Buchmesse in Frankfurt.

Freizeit

Nach der Arbeit bin ich durch die Straßen oder am Strand spazieren gegangen oder habe an manchen Tagen abgewartet bis es etwas kühler wurde und bin dann noch mal losgegangen.

In der Freizeit und an den Wochenenden habe ich viele Sehenswürdigkeiten Barcelonas besucht. Meine Gastgeberin hat mir viele Tipps gegeben was man sich in Barcelona anschauen sollte.

Am ersten Wochenende habe ich am Samstag zu Fuß eine kleine Rundtour durch die Las Ramblas und das angrenzende Viertel bis hin zum Strand/Hafen gemacht. Am Sonntag habe ich dann das wohl bekannteste Wahrzeichen Barcelonas besucht: Die Basilica de Sagrada Famìlia. Ein sehr beeindruckendes Gebäude, das sich noch immer in Bau befindet und voraussichtlich 2026, zum 100. Todestag des Architekten, fertiggestellt werden soll. (Begonnen wurde 1882)

Am zweiten Wochenende habe ich Barcelona mit dem Zug in Richtung Inland verlassen. Nach einer zwei stündigen Zugfahrt und einer Fahrt in einer historischen Seilbahn hatte ich mein Ziel erreicht: Das Kloster Monserrat. Das Kloster ist weit oben in den Bergen gelegen und für die Aussicht lohnt sich die Fahrt.

Am Sonntag habe ich dann noch die Castell de Montjuïc besucht. Von der Burg hat man eine wunderschöne Sicht auf die gesamte Stadt auf der einen Seite und auf den Hafen und das Meer auf der anderen. Am späten Nachmittag bin ich dann auf die andere Seite der Stadt gefahren und habe dort den Park Güell besucht. Von der berühmten Bank hat man ebenfalls einen Blick auf die Stadt mit dem Meer im  Hintergrund.

Außerdem habe ich während meiner Freizeit einige Häuser des Architekten Gaudi besucht, der sowohl die Sagrada Familia als auch den Park Güell entworfen und gebaut hat. Seine Häuser stechen optisch aus den übrigen hervor und sind ein gutes Fotomotiv und eine beliebte Touristenattraktion.

Fazit

Nach drei Wochen in Barcelona bin ich wieder in Deutschland und muss sagen, dass mir das Praktikum vor allem in persönlicher Hinsicht etwas gebracht hat. Denn die Erfahrung alleine in ein fremdes Land zu reisen, dort zu arbeiten und alles selbst zu organisieren.

Ich konnte meine spanischen Sprachkenntnisse verbessern. Ich habe viele Eindrücke gesammelt, die bei meinen zukünftigen Tätigkeiten hilfreich sein werden.

Die Chance noch einmal ein Praktikum im Ausland zu absolvieren oder eine längere Zeit im Ausland zu arbeiten, würde ich sie auf jeden Fall wahrnehmen.