Der folgende Reisebericht, der von der deutschen Schüler- und Schülerinnengruppe verfasst wurde, soll einen kurzen Einblick über das Projekt erlauben.Der Ausbau der deutsch-polnischen Freundschaft wurde bei einem Besuch in Olsztyn (Allenstein) realisiert, der vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk unterstützt wurde.

Am Sonntag startete die Reise für uns am Bahnhof von Oldenburg, von dem wir zum Flughafen Hamburg weiter gereist sind. Bei diesem angelangt, trat Herr Komm als Organisator mit breiter Brust den Weg zum CheckIn an. Wie eine Kükentruppe folgten wir ihm auf Schritt und Tritt. Als Herr Lüßmann uns erlaubte eine kurze „Pinkelpause“ in Anspruch zu nehmen und diese durch einige Teilnehmer gleichermaßen als „Entlassung in die Freizeit“ missverstanden wurde, um eine letzte Zigarette vor dem Einstieg in unseren „Vogel“ in kulinarischer Manier zu genießen, begaben sich einige Lernkurven in eine besorgniserregende Rezessionsphase. Naja, man lernt nie aus.

Dann sind wir über Frankfurt nach Danzig geflogen, Dort angekommen durfte sich der Organisator himself, Herr Komm, leider seines Geldes entledigen und das eigentlich bereits gebuchte Shuttle nach Allenstein erneut bezahlen. Dies schadete der Stimmung jedoch keinesfalls (vollen Respekt für diese Gelassenheit Herr Komm ) und von dort ging es drei Stunden weiter mit dem Bus bis zu unserem Ziel Allenstein.

Etwas müde aber voller Vorfreude begann für uns der erste Tag mit einem gemeinsamen Frühstück in der Unterkunft. Danach lernten wir die polnischen Schüler und Schülerinnen, die Lehrer und die Schule etwas kennen. Wir trafen uns alle zuerst in einem Klassenraum, um mittels Speeddating ins Gespräch zu kommen. Auch die kleinen Sprachbarrieren wurden schnell überwunden und die Schüler führten uns etwas in der Schule herum. Als wir einer Klasse beim Sportunterricht zusahen, kamen wir auf die Idee draußen etwas Fußball und Volleyball zu spielen. Beim angehenden Fußballspiel haben die polnischen Austauschschüler die norddeutsche Härte im Fußball genießen dürfen (sportliche Aktivitäten haben die anfänglich sprachlichen Blockaden sehr aufgelockert, als Tipp für den nächsten Austausch).

Danach haben wir gemeinsam als Gruppe eine kleine Stadttour gemacht, nach der wir noch ein paar Stunden Freizeit hatten, bis zum Abendessen. Diese haben wir genutzt, um an den Strand zu gehen und noch etwas Basketball zu spielen. Abgerundet wurde der Tag mit einem sehr gelungenem Pizzeriabesuch.

Der Dienstag startete morgens mit Besuchen in zwei verschiedenen Unternehmen. Die Gruppen besuchten eine Druckerei als auch einen Siloanlagenbauer und durften eine sehr interessante Führung durch die Produktion absolvieren.  Später haben wir gemeinsam zusammengesessen und konnten uns abschließend mit einer Mitarbeiterin, die schon über 30 Jahre dort arbeitet, unterhalten.

 

Am Nachmittag fand noch eine sehr abwechslungsreiche Kanutour in gemischten deutsch-polnischen Zweierkanus statt, die uns alle nochmal näher zusammenbrachte. Um den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen, wurden wir zum Grillen und auf ein paar Getränke von den Polen eingeladen.

Am Mittwoch haben wir an unserem Projekt gearbeitet – ein Film über das Thema Arbeitsmigration in Europa sowie über den Deutsch-Polnischen Austausch. Wir haben uns in kleinere Gruppen aufgeteilt, die Informationen herausgearbeitet, Tonspuren aufgenommen, Bilder herausgesucht und bearbeitet und haben das Video am Ende geschnitten. Dabei haben wir den Hauptteil auf Englisch aufgenommen aber auch Teile auf Polnisch sowie Deutsch.

Am Donnerstag ging die Reise, gemeinsam mit den polnischen Schülern, weiter nach Danzig. Dort verbrachten wir alle gemeinsam noch eine Nacht. Nach der Ankunft in Danzig startete der Tag direkt mit einer Stadttour inklusive einer kleinen Gruppenaufgabe. Diese bestand darin verschiedene Gebäude zu finden und ein paar Fragen zu beantworten. Zum Abschluss des Tages haben wir gemeinsam gegessen und in der anschließenden Freizeit die Läden noch etwas durchstöbert.

Die letzten gemeinsamen Aktivitäten waren ein Besuch im Aquarium sowie ein gemeinsames Essen und ein Nachmittag am Ostseestrand. Danach mussten uns die polnischen Schüler leider verlassen und nach einer traurigen Verabschiedung ging es für uns in unsere letzte Unterkunft mitten in Danzig. Wir genossen noch den Abend mit leckerem Essen und ein paar Getränken im Hotel und nutzten die Zeit, um den Austausch gemeinsam zu reflektieren.

Als Abschluss der Reise sowie des Abends, sind wir nach dem Essen noch kurz in die Stadt von Danzig gegangen. Am nächsten Morgen gab es noch ein kleines Frühstück im Hotel, worauf direkt die Abreise zum Flughafen folgte.

Bei einem Schüleraustausch weiß man nie auf was für Menschen man trifft und was einen genau erwartet, aber alle sagten, dass Sie sehr froh waren, dass solch ein Austausch nun wieder stattfinden konnte, sind dankbar teilnehmen zu dürfen und würde diese Chance sofort wieder wahrnehmen.

Die Woche hat ein wirtschaftsnahes und gesellschaftlich-kulturelles Austauschprogramm geboten, denn der Schwerpunkt der polnischen Schule liegt in den Bereichen Wirtschaft und Informatik und passt somit inhaltlich zu unserem Bildungsgang Industriekaufleute. Somit haben wir einen Einblick in die Bildungswelt der polnischen Partner bekommen und schöne Orte und Ecken des Landes kennengelernt.

Vielen Dank an die finanzielle Unterstützung durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW) und die beiden Lehrer, Herr Komm und Herr Lüßmann, die uns diese großartige Reise ermöglicht haben. Danke für die ganze Organisation und den Aufwand, der sich aber allemal geloht hat! Vielen Dank für diese schöne Zeit und wir freuen uns alle schon auf den Besuch der Polen bei uns in Deutschland im Mai/ Juni 2023.