Anja C., Kauffrau für Bürokommunikation vom 4.7.2015 – 29.8.2015 in London, England

Anreise

Nach langer Vorbereitung, durch verschiedenste Mittel, startete meine aufregende Zeit in London. Am 4. Juli bin ich zusammen mit meiner Mutter, meiner Schwester und meiner Besten Freundin zum Flughafen nach Bremen gefahren. Meine erste Sorge war es, das mein Koffer zu schwer sein könnte, da ich nur 15 Kilo bei Ryanair gebucht hatte und mein Handgepäck auch schon voll war. Nachdem ich dann zusammen mit meinen Liebsten meinen Koffer abgeben hatte, war es auch schon Zeit sich zu verabschieden. Kurze Zeit später startete dann auch schon mein Flug zum Stansted Airport. Als ich durch die Sicherheitskontrolle durch war, musste ich erst einmal gucken wie ich nun zu meiner Unterkunft komme. Ich bin dann mit dem Zug nach Tottenham Hale gefahren und dort habe ich mir eine Oyster Card gekauft, auf die ich auch direkt eine Monatskarte aufgeladen habe. Dann bin ich mit der U-Bahn (Tube) bis zu der Station gefahren, die meiner Unterkunft am nächsten war Zwischendurch musste ich Umsteigen, was manchmal echt lästig war, da es nicht überall Rolltreppen gab. Bei der Station angekommen, musste ich auf einer Karte die Straße meiner Unterkunft suchen, da ich zu dem Zeitpunkt dort noch kein Internet hatte. Aber jedenfalls konnte ich ein Foto von der Karte machen, sodass ich damit dann loswandern konnte. Bei meiner Unterkunft angekommen, hat mich dann meine Gastmutter in Empfang genommen, sie hat mir eine Schülerin vorgestellt, die ebenfalls bei ihr lebte und anschließend hat sie mir die nächsten Supermärkte gezeigt. Nachdem sie mir noch einiges zum Aufenthalt in ihrem Haus gesagt hat, bin ich direkt schlafen gegangen, da ich super kaputt war.


Unterkunft

Ich habe in einer „Gastfamilie“ gelebt oder wohl eher bei einer Gastmutter, da sie nicht verheiratet ist und auch keine Kinder hat. Sie hatte ein eigenes Haus in Alexandra Palace. Wie bei der Anreise schon erwähnt, wohnte dort noch eine andere Schülerin, sie lebte allerdings schon fast 1 Jahr bei ihr in London. Mit ihr hatte ich allerdings nicht viel zu tun, da sie sehr viel älter war und meist dann wenn ich mal Zuhause war, selbst unterwegs war. Meine Gastmutter und ich haben öfters miteinander gequatscht, wenn wir zusammen in der Küche waren. Da ich aber Selbstversorgung gebucht hatte und sie auch kein Wohnzimmer hatte in dem man hätte zusammen sitzen können, war es nun nicht dieses familiäre Leben. Trotzdem habe ich mich dort sehr wohl gefühlt. Ich hatte ein schönes und großes Zimmer, welches echt nett eingerichtet war. Dies wurde jede Woche einmal von meiner Gastmutter gereinigt. Mein Essen habe ich mir selbst gekauft, dafür hatte ich ein Fach im Kühlschrank und einen Schrank in der Küche. Obwohl ich mir mein Essen selber kaufen musste, habe ich viele Sachen ausprobiert, die ich vorher noch nie gegessen habe. Aber ich muss sagen das Essen ist dort echt sehr teuer. Nachdem ich aber herausgefunden habe welche Supermärkte die günstigen sind, war das dann aber auch in Ordnung, ich hatte es mir ja schon so vorgestellt und eingeplant, dass es so teuer werden wird.


Sprachkurs

Die ersten 2 Wochen meiner Sprachreise habe ich bei einer Sprachschule in Covent Garden verbracht. Wöchentlich hatte ich 30 Stunden Unterricht. Bevor der Kurs angefangen hat, habe ich einen Einstufungstest gemacht, dadurch wurde ich dem Level „upper intermediate“ (B2) zugeteilt. Dies war unterteilt in eine Vormittags-Gruppe und eine Nachmittags-Gruppe. Zwischen den beiden Gruppen war eine lange Pause, die ich meist auf dem Covent Garden Markt verbracht habe. Oder ich habe mir Straßenkünstler angeguckt, die Shows aufgeführt haben, davon gibt es in London nämlich sehr viele und das zu allen Tageszeiten. In der Vormittags-Gruppe waren andere Schüler als in der Nachmittags-Gruppe, aber das fand ich eher gut als schlecht, da man so sehr schnell viele verschiedene Menschen mit den Unterschiedlichsten Kulturen kennengelernt hat. Der größte Anteil meiner beiden Klassen kam aus Italien. Es waren aber auch welche aus Spanien, der Türkei, Russland, Holland oder China. Nur Deutsche gab es in der ganzen Schule keine, das war aber gar nicht schlecht, da ich so nicht die Gelegenheit hatte einfach nur deutsch zu sprechen. In der Sprachschule Freunde zu finden ging sehr schnell, vor allem in den Pausen hat einfach jeder mit jedem gesprochen. Und bei den Freizeitprogrammen, die nach dem Unterricht stattgefunden haben, konnte man sich dann nochmal so richtig kennenlernen.


Arbeit

Mein 6-wöchiges Praktikum habe ich bei derselben Sprachschule gemacht, wo ich auch den Sprachkurs gemacht habe. Die Sprachschule hatte mehrere Praktikanten, ich war zusammen mit einer Italienerin in der Abteilung Marketing. Dort saßen noch zwei andere Kollegen mit uns. Oft mussten wir auch Aufgaben zusammen machen, das war immer sehr witzig. Ich selbst musste oft Recherchen durchführen, Tabellen zusammenfügen, Daten aktualisieren, Telefonate annehmen, die Homepage aktualisieren oder auch Veranstaltungen kreieren. Ich hatte immer ordentlich etwas zu tun, es gab kaum eine Minute in der ich keine Aufgabe hatte. Das fand ich sehr gut, denn einfach nur herumsitzen ohne zu wissen wie man helfen kann, ist für mich bei der Arbeit eines der schlimmsten Dinge. Meine Kollegen waren super freundlich und haben viel mit mir und der anderen Praktikantin geredet. Sie haben sich immer Zeit für uns genommen und uns jede Frage in Ruhe beantwortet. Was ich sehr schön fand, da ein gutes Betriebsklima einfach das wichtigste ist um sich wohl fühlen zu können – und ich habe mich sehr wohl gefühlt!


Freizeit

In meiner Freizeit habe ich oft etwas mit anderen Schülern unternommen, öfters auch mit einer deutschen die ebenfalls für einen Lernaufenthalt in London war. Und wenn die keine Zeit hatten oder ich mir einfach mal alleine was angucken wollte, bin ich gerne in Museen gegangen. Ich habe so viele Museen angeguckt, wie in meinem ganzen Leben noch nicht, da vor allem die großen Museen in London alle kostenlos sind, was natürlich sehr einladend ist. Auch währenddessen ich bei der Sprachschule gearbeitet hab, gab es immer mal wieder Freizeitprogramme an denen ich teilgenommen habe. Ich habe mir sehr viele Sehenswürdigkeiten angeguckt, wie den Big Ben, Trafalgar Square oder den Buckingham Palace. Und natürlich habe ich auch typische Touristen Programme durchgezogen, wie das London Eye, Madam Tussauds oder das London Dungeon. Auch zum Feiern gehen ist London nicht schlecht, ich habe einmal eine Pub-Tour mitgemacht und das war sehr lustig. Dabei zieht man mit einer Gruppe von verschiedensten Leuten unter der Führung von Tour Guides von Pub zu Pub und ganz zum Schluss geht es in eine Disco.


Fazit

Ich empfehle wirklich jedem der eine Ausbildung macht, sich darum zu bemühen ein Auslandspraktikum machen zu können. Jeder dessen Betrieb es ermöglicht, eine so tolle Chance zu bekommen, sollte diese ergreifen. Ich habe während des Aufenthaltes so viel gelernt! Nicht nur das meine Englisch Kenntnisse sich sehr verbessert haben, sondern auch was es im Kopf mit einem macht. Ich bin seit dem sehr viel offener neue Menschen und deren Kulturen kennenzulernen, kann besser mit ungewohnten Situationen umgehen und schnell reagieren ohne Stunden darüber nachzudenken, außerdem habe ich an Selbstbewusstsein dazu gewonnen und fühle mich allgemein nun sehr viel weltoffener. Gerade weil ich aus einem kleinen Dorf komme, war es ein großer Schritt für mich, der mir gezeigt hat das ist gut ist mal einfach weiter weg zu reisen. Denn „Learning by doing“ ist einfach der Beste weg um zu lernen und zu verstehen. Allerdings sollte man sich auch im Nachhinein nicht darauf ausruhen, immer wenn man eine Chance bekommt sich weiterzubilden sollte man diese auch nutzen.