Thomke R. Kauffrau für Dialogmarketing vom 07.09.-01.11.2014 in Århus/Denmark

Anreise
Meine Anreise nach Århus erfolgte mit dem Auto. Ich startete gegen 15 Uhr, da die Schlüsselübergabe für meine Wohnung in Århus erst ab 20 Uhr erfolgen konnte. Die Fahrt verlief problemlos und nach fünfeinhalb Stunden habe ich mein Ziel erreicht. Die Wohnung liegt im vierten Stock und bietet einen wunderschönen Blick auf die Stadt. Nachdem ich das nötigste nach oben getragen habe bin ich müde und erschöpft eingeschlafen. Bereits am nächsten Tag fing mein Praktikum im Verwaltungsbereich einer großen, international tätigen Firma an.

Arbeit
Direkt am Tag nach meiner Anreise fing das Praktikum an. Die Firma ist mit knapp 30 Mitarbeitern das totale Gegenteil von dem, was ich aus meiner Firma in Oldenburg gewohnt bin. Sie befindet sich ca. 20 Autominuten von Århus entfernt und liegt wunderschön mit Blick aufs Meer. Das Gebäude ist ein ehemaliger, renovierter Bauernhof.
Was mir sofort positiv aufgefallen ist, ist dass sich alle Kollegen inkl. Geschäftsführung duzen. Das schafft eine sehr angenehme Atmosphäre, wirkt sogar ein wenig familiär. Die Kollegen haben mich allesamt super gut aufgenommen, es sind alle total lieb und aufmerksam. Meine Kollegen haben mir bei vielen Schwierigkeiten, die man anfangs in einem neuen Land hat, wie z.B. Parkticket bekommen, Handynummer besorgen und einrichten, geholfen und mich bestmöglich unterstützt.
Die Arbeit hier gefällt mir bisher auch sehr gut. Die Kollegen trauen mir viel zu und ich bekomme viele, abwechslungsreiche Aufgaben zugeschrieben. So bin ich nicht fest einer Abteilung zugeschrieben, sondern werde immer dort eingesetzt, wo meine Hilfe aktuell am meisten gebraucht wird. Ich sehe darin sehr viele Vorteile, weil ich so möglichst viele Facetten der Arbeit in diesem Unternehmen mitbekomme und zu den verschiedensten Kollegen Kontakt habe. Gerade der Austausch mit verschiedenen Kollegen ist sehr interessant – so erfährt man ganz nebenbei eine Menge über Land und Leute.
Besonders viel Wert wird hier auf die Gesundheit am Arbeitsplatz geachtet. Jeder Kollege hat einen höhenverstellbaren Schreibtisch und fast täglich werden gemeinsame Übungen gegen Nackenschmerzen und andere Probleme die im Zusammenhang mit der Büroarbeit entstehen können, gemacht. Regelmäßig kommt eine Trainerin vorbei die neue Übungen mitbringt, sodass auch hier für genug Abwechslung gesorgt ist.

Sprachschule und Freizeit
Nach 2 Wochen im Betrieb hat mein Sprachkurs angefangen. Dieser findet für 3 Wochen dreimal die Woche von jeweils 12-14.45 Uhr statt. Wir sind mit insgesamt 24 Schülern aus 19 verschieden Nationen eine recht große aber sehr interessant gemixte Gruppe. Besonders interessant finde ich, aus was für Beweggründen die einzelnen Leute nach Dänemark gekommen sind. Der Sprachkurs ist der Anfang eines großen Projektes das bis zu fünf Jahre läuft. Viele meiner Mitschüler sind nämlich auf unbestimmte Zeit hierhergezogen. Einige sind hier auf der Suche nach Arbeit, andere sind nach langer Fernbeziehung zu ihrem Partner gezogen oder sind, wie ich, nur für einen begrenzten Zeitraum hier.
Es ist definitiv nicht schwer die dänische Sprache zu verstehen, solange klar und deutlich gesprochen wird oder man es selber liest, da man sich vieles aus dem deutschen oder englischen herleiten kann. Es selber auszusprechen hingegen oder dänisch im Alltag zu verstehen, wie z.B. sich unterhaltende Kollegen ist jedoch schwerer als anfangs erwartet.

Über eine Arbeitskollegin habe ich schnell Anschluss gefunden. Den Großteil meiner Freizeit verbringe ich mit einem gleichaltrigen Mädchen aus Dänemark. Wir haben uns sofort gut verstanden und da ihr Vater über seine Arbeit für viele Sehenswürdigkeiten wie z.B. das „Den Gamle By“, einen Freizeitpark hier in Århus - Tivoli Friheden - oder auch das Kunstmuseum ARoS bekommt, hab ich schon eine ganze Menge gesehen. Man kann in Århus auch super shoppen gehen oder einfach gemütlich mit ein paar Leuten in einem der zahlreichen gemütlichen Cafés und Bars zusammensitzen. Auch mit ein paar Leuten aus meinem Sprachkurs verbringe ich den einen oder anderen netten Abend.

Auch einen Ausflug nach Skagen haben wir schon gehabt. Skagen ist der nördlichste Ort Dänemarks, an dem Nord- und Ostsee zusammentreffen. Wir hatten super Wetter und einen wirklich schönen Tag. Auf der To-Do-Liste steht auf jeden Fall noch ein Ausflug nach Kopenhagen und in den „Skandinavisk Dyre Park“.

Fazit
Nun bin ich nach 8 Wochen wieder in Deutschland. Endlich? Leider? Im Moment bin ich noch sehr hin- und hergerissen. Ich freue mich zwar sehr, wieder bei Familie und Freunden in meiner gewohnten Umgebung und an meinem gewohnten Arbeitsplatz zu sein, jedoch habe ich auch in Aarhus einen Alltag entwickelt, den ich sehr vermissen werde. Auch die neugewonnen Freunde und die Kollegen werden mir sehr fehlen.

Ich konnte nicht nur meine Englischkenntnisse vertiefen sondern habe mit dänisch eine sehr interessante, neue Sprache kennen gelernt, die ich auch nach Beendigung meines Lernaufenthaltes weiterlernen werde.

Ich hatte eine unglaubliche Zeit in Dänemark, hatte die Chance, Land und Leute auf eine sehr interessante Art und Weise kennen zu lernen und unglaubliche Erfahrungen zu sammeln. Ich würde jedem, der irgendwie die Chance bekommt, empfehlen, diese zu nutzen.