Eigentlich absolviert Stefanie H. an unserer Schule bzw. in einer Urologischen Praxis eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten... aber warum ist sie dann zur Zeit in Liepaja, Lettland? Stefanie wollte unbedingt internationale Berufserfahrung sammeln und mithilfe eines Leonardo da Vinci Studiums ist dies nun möglich geworden. Hier ist ihr Webbericht:

Labdien!( Guten Tag)
Es esmu Stefanie H. und bin 24 Jahre alt. Meine Reise nach Lettland war eine sehr, sehr lange.Um 8.30Uhr ging mein Flieger in Hamburg los. Da man 2 Std vorher einchecken muss, und ich nach Hamburg mit dem Auto auch 2 Std benötigte, kann man sich ja vorstellen seit wann ich auf den Beinen bin.
In Riga angekommen musste ich mit Entsetzen feststellen, dass ich zwar in Riga angekommen bin, aber nicht mein Koffer. Am nächsten Tag ist er aber wieder aufgetaucht, zum Glück!
Vom Riga Flughafen wurde ich von einem Studenten abgeholt der mir geholfen hat mein Geld in Lats umzutauschen und mit mir mein erstes Busticket gekauft hat. Beim Kauf eines Busticket wird auch der Sitzplatz festgelegt, was für mich schon mal eine neue Erfahrung war, auch das Handgepäck musste ich mit bezahlen.
Nun konnte ich meine Reise nach Liepaja vorsetzten. Der Bus brauchte 3.5Std mit zwei Pausen bis wir endlich in Liepaja angekommen sind.
Dort wurde ich auch schon von meiner Vermieterin und ihren beiden Kindern herzlich im Empfang genommen. Meine Vermietern zeigte mir meine Wohnung und stellte mit mir zusammen die W-LAN Verbindung ein. Anschließend habe ich das Bett bezogen und bin erschöpft ins Bett gegangen.

Unterkunft

Ich wohnen in der Jelgavas ieal das ist eine sehr kleine Strasse und 20 geh min. von der City entfernt. Ich habe hier meine eigene frisch renovierte 1 Zimmer Wohnung die ich doch sehr groß finde. Meine Vermieterin Solveigs wohnt gleich nebenan. Sie wäscht meine Wäsche und steht immer für Fragen zur Verfügung und kümmert sich sehr gut um mich. Sie hat mich abgeholt als ich in Liepaja angekommen bin, sie ist mit mir Einkaufen gefahren, sie fragt regelmäßig ob alles in Ordnung ist ob ich noch etwas benötige oder sogar ob ich denn auch schon etwas gegessen habe. Heute hat Solveigs mir einen Stadtplan von Liepaja gegeben damit ich hier alles erkunden kann.

Arbeit

Ich arbeite hier im Krankenhaus auf der Station für Urologie. Mein Dienst beginnt um 8.15 Uhr und endete bis jetzt immer um 12.30 Uhr. Meine Anleiterin Alona ist genau so alt wie ich, und wir verstehen uns bestens. Da man hier in Lettland keine Berufschule hat wo man z.B den Beruf der Krankenschwester erlernen kann, muss man diesen Beruf hier 3 Jahre studieren.
Auch auf dieser Station befinden sich mit mir zusammen zwei Studentinnen, eine ist im letzten also im dritten Jahr die andere befindet sich im 2 Jahr. Meine ersten beiden Tage waren sehr interessant. Ich durfte gleich mit in den OP und am OP-Tisch stehen und zugucken wie ein Niere entfernt wurde die von einem Tumor befallen war. Anschließend wurde extra für mich die Niere in 2 Hälften skalpiert und mir der Tumor gezeigt. Die Ärztin die diese Operation leitete sprach auch ein bisschen deutsch.


Ja, sonst sind meine Hauptaufgaben auf der Station Zugänge legen für die Infusionen, die Infusion vorbereiten, anhängen und anschließend alles wieder entfernen. Zu meinen Aufgaben gehört auch, Medikamente intravenös und Intramuskulär zu verabreichen und Blutentnahmen. Die Hygienevorschriften sind hier sehr streng. Es werden für jeden neuen Patienten auch neue Handschuhe genommen. Des Weiteren wird ALLES was je im Patientenkontakt war, z.B Schere zum Verband aufschneiden, Stauchlauch für die Blutentnahme oder der Infusionsständer sofort desinfiziert und gereinigt.
Es wird alles was man braucht auf einem Tablett zum Patienten gebracht, legt man einmal etwas auf dem Bett oder dem Tisch muss es sofort entsorgt werden weil es nicht mehr steril ist.
So, das war es erst mal von meiner Arbeit.

Freizeit

Ich habe mich hier in Liepaja mit einem Mädchen verabredet, die selber ein Jahr in Deutschland war und daher sehr gut deutsch spricht. Sie ist mit mir überall hin gelaufen und hat mir einiges in Liepaja gezeigt.

Hl. Dreifaltigkeitskathedrale

Der Grundstein der Kirche wurde 1742 gelegt. Die Kathedrale wurde im Stil des Spät-Barock gebaut mit klassizistischen Elementen. Einer der größten Schätze der Kathedrale ist ihre Orgel, welche zu den größten mechanischen Orgeln der Welt zählt.Das jährlich im September stattfindende Orgel-Festival ist zu einer festen Tradition in der Stadt geworden.

Lettlands 1.Rockcafe

Es ist eins der besten Beispiele moderner Architektur in Liepāja. Die Stadt Liepāja wird oft Hauptstadt der Musik genannt. Lettlands 1.Rockcafe ist ein Treffpunkte für Musikliebhaber. In allen drei Etagen wird Musik gespielt, regelmäßig finden Live Konzerte statt.

Denkmal der verunglückten Seemänner und Fischer

Am Ende des Kūrmāja Prospektes befindet sich das 1977 erbaute Denkmal für die auf See verunglückten Seemänner und Fischer. Das Denkmal stellt eine trauende Frau dar.

Hymne der Stadt Liepāja

Das Lied ist in den Bronzeskulpturen verewigt. Jeder, der Kūrmajas Prospekt entlang zum Meer gehen wird, wird bestimmt an den Skulpturen vorbeigehen – an der Krähe vorbei, die jeden neugierig erblickt. Das Lied „in der Stadt, wo der Wind geboren wird” gilt für die Einwohner von Liepāja als besonders wichtig.

Sanduhr aus Bernstein

Auf der Hafenpromenade steht die “Bernsteinuhr”. Während der Aktion „Verewige deinen Bernstein in Liepāja!“ haben die Bewohner der Stadt Ihre Bernsteinstücke für die Uhr gespendet. Die Bernsteinuhr zählt symbolisch die schöne verbrachte Zeit in Liepaja.

Liepaja hat aber auch seine Schattenseiten aus der Kriegszeit. Viele Häuser sehen sehr runtergekommen aus, der Putz bröckelt von den Häusern, die Fußwege bestehen nur aus tiefen Löchern.

Liepaja ist nicht gerade ein sehr reicher Ort was aus deutlich sichtbar ist. Ich habe am Anfang schon einen Schock bekommen.Doch es tut sich was... hier gibt es schon sehr viele Baustellen, Häuser werden renoviert und Straßen erneuert alles zu seiner Zeit.

Fazit

Die Menschen in Lettland ( Liepaja ) sind sehr aufgeschlossen und freundlich.
Nicht nur beruflich sondern auch privat wurde mir dort der Aufenthalt so angenehm wie möglich gemacht.
Ich habe eine ganz andere Seite kennengelernt.
In Lettland unterstützen sich sie Leute gegenseitig wo sie können.
Es wird ohne großen Stress gearbeitet auch von den Patienten kommt nichts negatives.
Die Patienten sind sehr geduldig und verständnisvoll gewesen.
Ich würde so ein Auslandspraktikum auf jeden Fall nochmal machen, jedoch war es meiner Meinung nach nicht sehr sinnvoll direkt im ersten Ausbildungsjahr daran Teil zu nehmen.
Denn man verpasst in 6 Wochen doch so einiges. Was bedeutet, dass alles nachgeholt werden muss natürlich auch die Leistungsnachweise besonders vor den Zeugnissen.

Jedoch kann ich jedem dazu raten!!