Merle W., Fachinformatikerin Systemintegration, Sommer 2019 in Belfast, UK

Anreise

Nach der Vorbereitung startete mein Abenteuer nach Belfast. Ich bin morgens früh von Hamburg mit dem Flugzeug zum Flughafen London-Heathrow geflogen und nach einem kurzen Aufenthalt weiter zum International Airport in Belfast. Beide Flüge waren recht kurz. Vom Flughafen wurde ich mit dem Taxi abgeholt und mir wurde meine Unterkunft gezeigt. 

Unterkunft

Ich wurde mit 3 anderen Auszubildenden in ein typisch britisches Haus untergebracht, wo wir uns selbst verpflegt haben. Das Haus lag im Universitätsviertel. Die Einkaufsläden, die Innenstadt und die öffentlichen Verkehrsmittel waren mit einem kurzen Fußweg gut zu erreichen.

Arbeit

Ich habe mein Praktikum in der IT-Abteilung des National Museum of Northern Ireland (kurz NMNI) als ICT Manager gemacht. Die IT-Abteilung kümmert sich dort zum einen um die Geräte in den Ausstellungen in den Museen, zum anderen aber auch um IT-Probleme der Mitarbeiter und um die Serverinfrastruktur. Meine Aufgaben waren sehr ähnlich zu den Aufgaben hier in Deutschland. Ich habe mich hauptsächlich um Tickets im Ticketsystem gekümmert, mit der Active Directory und Microsoft Exchange gearbeitet. Zwischendurch war ich dann auch in die verschiedenen Museen, wenn in den Ausstellungen etwas kaputt war. Das war unfassbar spannend, hinter die Kulissen eins Museums zu schauen und die verschiedenen Geräte zu sehen, die benutzt werden. Meine Kollegen waren von Anfang an sehr bemüht, mir alles Mögliche zu erklären und zu zeigen. Sie haben dafür gesorgt, dass ich jeden Tag etwas Neues erleben und sehen durfte. Ich konnte so auch Virtuelle Realität und 3D-Druck ausprobieren. Auch wenn einige Kollegen aufgrund des Akzentes etwas schwer zu verstehen waren, habe ich mich sehr schnell an den irischen Akzent gewöhnt. Ich muss wirklich sagen, dass meine Kollegen mich gleich als Teil ihres Teams gesehen haben und ich auch nach der Arbeit gerne etwas mit ihnen unternommen habe. Zur Arbeit in Deutschland gibt es definitiv Unterschiede. Ich habe das Gefühl, dass es in Irland nicht so starre Strukturen gibt wie in Deutschland. Natürlich hat man auch hier Vorgesetzte, aber das Verhältnis ist nicht viel anders als zu anderen Kollegen. Auch die irische Mentalität ist ganz anders. In Deutschland habe ich manchmal das Gefühl, dass man lebt, um zu arbeiten, in Irland habe ich mich eher gefühlt wie arbeiten, um zu leben. Hier stehen auch die Personen und das Leben im Mittelpunkt. Besondere Ereignisse gab es eigentlich jeden Tag, mir hat das Arbeiten wahnsinnig viel Spaß gemacht und ich bin jeden Tag mit einem Lächeln zur Arbeit gegangen.

Freizeit

In der Freizeit und am Wochenende hatte ich genug Zeit, Belfast zu erkunden. Die Stadt ist sehr facettenreich und voller Kultur. Besonders in der Botanic Avenue und in der Innenstadt gab es immer wieder etwas Neues zu entdecken und zu essen.  Es gab auch zahlreiche irisches Pubs, die mir sehr schnell ans Herz gewachsen sind. Die Iren sind unglaublich freundliche Menschen und auch wenn man allein in einen Pub geht, lernt man immer wieder jemand neuen kennen und hat jemand netten zum Reden.
Aber auch die Natur ist wunderschön. An meinem ersten Wochenende habe ich eine Wandertour zum Schloss Belfast gemacht und bin weiter auf den Cavehill gewandert. Eine typisch irische Klippe, wie man sie aus Bildern und Postkarten kennt. Es war atemberaubend, die Stadt von dort oben zu sehen. Am nächsten Tag habe ich dann eine Bustour zum Giants Causeway gemacht, zwischendurch gab es viele Stopps mit unglaublich schönen Landschaften. 
Ich habe während meines Aufenthaltes sogar Surfen gelernt! Mit dem Zug kann man von Belfast aus viele Orte erreichen, zum Beispiel Portrush, mit einem wunderschönen Strand. 
Auch der Zoo in Belfast war sehr spannend und ziemlich groß.

Fazit

Nach den vier Wochen in Belfast bin ich wieder in Deutschland und muss echt sagen, dass ich es jetzt schon vermisse. Ich habe dort unzählige schöne Erinnerungen gemacht, viele nette Menschen kennengelernt, die ich Freunde nennen kann, und mein Interesse in IT nochmal angespornt. Ich werde definitiv wiederkommen und erwäge gerade ein Auslandsjahr, wenn nicht sogar noch mehr. Ich empfehle jedem, ein Auslandspraktikum zu machen. Eine so unglaubliche Zeit zu haben und es auch noch zum Teil gefördert zu bekommen, ist eine riesige Chance, die ich jedem ans Herz legen kann. Mir hat es unfassbar viel gebracht und ich kann es nicht erwarten, bis ich wieder in Belfast bin!