Kerstin F., Industriekauffrau vom 23.07. bis 11.08.2018 in Malta

Anreise

Nach meiner Vorbereitung in Deutschland startete mein Abenteuer am Bremer Flughafen.

Da ich zuvor noch nie geflogen bin, war meine Aufregung natürlich umso größer. Doch meine Vorfreude wurde schnell gedämpft, denn mein Flug hatte Verspätung. Da ich allerdings keinen Direktflug hatte und meinen Anschlussflug verpasst hätte, musste ich umbuchen, da ich anderenfalls die Nacht hätte am Münchener Flughafen verbringen müssen.

Am nächsten Tag, früh morgens, startete ich also einen neuen Versuch. Dies funktionierte tatsächlich dann auch ohne Probleme.

Auf Malta angekommen wartete ein Taxifahrer auf mich, welcher mich zu meiner Unterkunft gebracht hat. Zudem erhielt ich einen Umschlag, welcher die Schlüssel und ein paar nützliche Informationen von der Gastorganisation enthielt.

Unterkunft

Bei meiner Unterkunft angekommen war ich nun auf mich allein gestellt und wusste nicht recht, was mich erwartete. Doch ich war ziemlich schnell positiv überrascht.

Untergebracht war ich einem recht großen und modernen Apartment in Bugibba, im Nordwesten der Insel. Der Ort liegt direkt an der St. Paul's Bay und auch mein Apartment lag nur wenige Minuten zu Fuß vom Strand entfernt. Dort habe ich mit drei, später vier anderen Teilnehmern des Erasmus+ Projekts in einer WG zusammen gewohnt, nur dass ich mein Zimmer auch noch zwischenzeitig mit einer anderen Person teilen musste.

Da keiner meiner Mitbewohner aus Deutschland kam, wurde Englisch gesprochen, was ich jedoch begrüßte. Die Kommunikation funktionierte jedoch sehr gut, was auch wohl daran lag, dass drei meiner Mitbewohner aus Großbritannien kamen.

Arbeit

Nach einem kurzen Welcome-Meeting mit der Gastorganisation am Vortag, startete mein Praktikum direkt am darauffolgenden Tag.

Zu meinem Glück lag die Arbeitsstelle nur einen Ort weiter, sodass ich dort hinlaufen konnte. Die ersten zwei Tage gestaltete sich dies jedoch etwas schwierig. Zwar hatte ich die Adresse meines Unternehmens, jedoch ist nicht jede Straße mit einem Namen versehen und statt Hausnummern haben viele Häuser stattdessen Namen. So irrte ich 45 Minuten durch die Straßen, bis ich endlich meine Arbeitsstelle fand. Die folgenden Tage brauchte ich dann nur noch 15 Minuten.

Dort angekommen wurde ich herzlich von meinem Mentor begrüßt. Er hat mir die Firma gezeigt, ein wenig über sich erzählt und mich schon gleich mit den ersten Aufgaben vertraut gemacht. Ich habe in einer kleinen Marketingfirma gearbeitet. Zu meinen Aufgaben gehörte hauptsächlich das Inserieren von Booten und Immobilien auf verschiedenen Websites und deren Verbreitung auf Social Media, wie zum Beispiel Facebook. Ab und an habe ich auch zusammen mit meinem Mentor Fotos von den zu verkaufenden Objekten geschossen, diese im Anschluss bearbeitet und neue Anzeigen erstellt. Auch bei einigen Wohnungsbesichtigungen durfte ich assistieren.

So gab es Tage, die ich fast nur im Büro verbracht habe, aber auch Tage, an denen ich viel unterwegs war. Mein Praktikum war alles in allem also sehr abwechslungsreich. Kein Tag war wie der andere. Dadurch, dass ich viel mit meinem Mentor unterwegs war, habe ich zudem einiges über Malta und ihre Gewohnheiten erfahren können und einige tolle Ecken sehen können.

Freizeit

Meine Freizeit habe ich häufig damit verbracht, Malta zu erkunden. Die Insel an sich ist zwar recht klein, dennoch gibt es dort eine Menge Sehenswürdigkeiten und auch in meinen drei Wochen habe ich es nicht geschafft, alles sehen zu können.

Die meisten Ziele habe ich dabei mit dem Bus erreichen können. Dies hat manchmal jedoch sehr lange gedauert, da sehr viel Verkehr auf Malta herrscht. So kam es vor, dass ich bis zu 1,5 h auf einen Bus warten musste, der nicht überfüllt war oder überhaupt kam.

Von einem atemberaubenden Ausblick der Stadtmauern Mdinas über die gesamte Insel, einer Tagestour zur Nachbarinsel Comino, bis hin zu einem gemütlichen Stadtbummel durch die Gassen Vallettas, hat Malta eine Menge zu bieten.

Zudem findet man dort viele populäre Filmkulissen. So ist die einstige Kulisse für den Film „Popeye – Der Seemann mit dem harten Schlag“ vollständig erhalten geblieben und dient heute als Freizeitpark rund um den Seemann Popeye. Auch einige Kulissen für den Dreh von Game of Thrones findet man dort und vieles mehr.

Manchmal habe ich aber auch einfach meine Nachmittage gemütlich mit meinen Mitbewohnern am Strand verbracht.

Fazit

Ich bin froh, dass ich mich auf ein Auslandspraktikum eingelassen habe und würde es jederzeit wieder machen. Ich kann jedem nur empfehlen, eine solche Chance zu nutzen.

Es war sehr interessant, nicht nur die „Touristenseite“ Maltas zu sehen, sondern auch den ganz normalen Arbeitsalltag der Einheimischen aktiv mitzuerleben und sich in das normale Leben zu integrieren.

Zudem sind die Menschen dort alle sehr herzlich und offen. So habe ich wertvolle Erfahrungen über die maltesischen Gepflogenheiten sammeln können und viel über ihre Kultur gelernt.

Da neben Maltesisch auch Englisch Amtssprache ist, konnte ich ebenfalls meine Englischkenntnisse verbessern und habe gelernt, mit fremden Situationen selbstsicherer umzugehen.

Alles in allem ging die Zeit jedoch viel zu schnell vorbei und ich wäre gern noch etwas länger geblieben.