Carina S., Industriekauffrau & ZQ-Europakauffrau vom 22.07.-01.09.2015 in Randers, Dänemark

Anreise.

Ich entschied mich dafür um 10.00 Uhr aus Deutschland mit meinem eigenen PKW nach Dänemark zu reisen. Mein Auto gab ich ordnungsgemäß einen Tag zuvor für einen Routine-Service-Check bei meiner Werkstatt ab. Normalerweise ist dieser dann im Laufe eines Tages vollständig abgeschlossen, doch es tauchten Probleme mit meiner Bremse auf.  Die Werkstatt hoffte das Teil am nächsten Tag bis 9 Uhr eingebaut zu haben, allerdings war es nicht so leicht, das Teil, das ausgetauscht werden sollte, zu erhalten. Da Sicherheit nun mal vor ging, starte ich dann um halb 1 meine Reise nach Dänemark. Bei gutem Verkehr erreichte ich dann pünktlich zum Abendessen das Haus meiner Gastfamilie in Over Hornbæk (Randers), die gespannt auf mich wartete.

Unterkunft

Ich wohnte mit meiner vierköpfigen Gastfamilie in einem  ebenerdigen Einfamilienhaus inmitten einer wunderbaren Neubausiedlung. Die Kinder, 1- und 4 Jahre alt waren besonders aufgeregt mich kennenzulernen.  Gleich nach meiner Ankunft stellte mir meine Familie ein eigenes Zimmer mit Schreibtisch, Schrank und Bett zur Verfügung, ebenfalls wie ein eigenes Badezimmer. Waschmaschine, Bügeleisen und alles, was man sonst im Alltag benötigt, konnte ich natürlich auch benutzen. Die ganze Siedlung besteht aus jungen Familien und hat daher eine tolle Nachbarschaft. Die Kinder treffen sich meistens schon direkt nach dem Kindergarten oder spielen am Wochenende schon am Vormittag zusammen. Zur Arbeit war der Weg lediglich nach 10 Minuten mit dem Auto zu erreichen und von daher ein sehr geeigneter Platz zum Leben für 6 Wochen.

Arbeit

Viele Kollegen kannte ich bereits, da ich das Glück hatte meinen Auslandsaufenthalt bei Tulip in unserem dänischen Hauptsitz in Randers zu  absolvieren.  Meine Abteilung für die 6 Wochen war in dem Zentraleinkauf. Von dort werden die Preise mit den Lieferanten verhandelt und Ausschreibungen für neue Lieferanten vorgenommen. Jeder meiner Kollegen gab sich unglaublich viel Mühe mir so viel zeigen zu können, wie möglich.  Ich konnte einer unserer Produktionen in Dänemark besichtigen, habe eine Lieferantenbesichtigung eines Etikettenlieferanten  vorgenommen so wie vieles mehr. Meine Kollegen sind mir während meiner Zeit dort sehr ans Herz gewachsen. Das Schöne ist, dass es oft Meetings in Oldenburg, meinem Ausbildungsstandort gibt, und ich somit die Möglichkeit habe einige von ihnen wiederzusehen.

Freizeit

In meiner Freizeit habe ich so viel versucht zu sehen wie es möglich war. Meine Gastfamilie fuhr am ersten Wochenende mit mir in den Randers Regensknov, das ist ein nachgeahmter Regenwald der zentral in Randers liegt. Verschiedenste Arten von Tieren konnte man entdecken und das Klima der unterschiedlichen Kontinente wahrnehmen. Ein anderes Highlight war das Djurs Sommerland. Eine halbe Stunde von meinem Zuhause entfernt war der Freizeitpark, welcher vorwiegen für Kinder gedacht ist. Aber auch wir Erwachsenen hatten unglaublich viel Spaß dort. Am besten gefallen hat mir Skagen, die Landzunge im nördlichsten Stücks von Dänemark, der Hafen und die Innenstadt waren einfach traumhaft. Nach der Arbeit habe ich sehr viel Zeit mit den Kindern verbracht, die ich nach kürzester Zeit super lieb gewonnen hatte. Mein Leben hatte sich komplett gewandelt. Während ich in Deutschland am Wochenende mehr die Abende und Nächte zu schätzen wusste, um mit meinen Freunden was zu unternehmen, genoss ich in Dänemark das Familienleben, früh aufstehen, spielen und sich selbst nicht zu ernst nehmen. Innerhalb von 2 Wochen habe ich schon etwas Selbstgebasteltes bekommen, Haare des Mädchens geflochten, Fingernägel gemacht, die Kinder aus dem Kindergarten abgeholt und, und, und… Das Leben mit einer jungen Familie war wieder etwas ganz Neues. Da versucht man sogar dänische Kinderbücher zu lesen, ohne zu wissen, was da steht oder wie es ausgesprochen wird, um die Kleinen glücklich zu machen.

Fazit:

Der Aufenthalt war eine super Entscheidung. Ich habe durch dieses Praktikum einen noch  besseren Einblick in mein Unternehmen erhalten.  Viele Prozesse sind vorgelagerte oder nachgelagerte Prozesse des Werkes in Oldenburg, sodass ich nun ein Gesamtbild erhalten habe. Am wichtigsten an diesem Projekt war mir aber die Menschen, die hinter den Prozessen stehen, kennenzulernen um im Anschluss nach meinem Projekt einen besseren Kontakt pflegen zu können. Dies ist mir, da bin ich mir sicher, gelungen. Meine Gastfamilie war, wie man es so schön sagen kann, ein Segen.  Eine aufgeschlossenere, unternehmenslustigere  Familie hätte ich mir nicht vorstellen können. In Zukunft werde ich auch sie in meinem Zuhause mit offenen Armen Willkommen heißen.

Ich denke, dass jeder von einem Aufenthalt wie diesem nur profitieren kann.

Ich bin mir sicher, dass dies nicht mein letzter längerer Aufenthalt in einem fremden Land  war.