Adrian H., Industriekaufmann, Sommer 2019 in Karise, DK

Anreise

Der Start meines Erasmus-Abenteuers erfolgte mit dem Auto von Oldenburg über Hamburg auf die Insel Fehmarn. Von dort aus galt es, die Ostsee mit einer 45-minütigen Fährüberfahrt von Puttgarden in Deutschland nach Rødby in Dänemark zu überqueren. Nach der Ankunft im Hafen von Rødby folgte noch eine einstündige Autofahrt, bis ich schließlich an meinem Ziel für die nächsten vier Wochen ankam. Nach den ersten vier Wochen ging es für die letzten beiden Wochen zu einer Tochterfirma des Unternehmens. Den dortigen Standort in Lime erreichte ich ebenfalls mit dem Auto.     

Unterkunft

Meine erste Unterkunft befand sich außerhalb der Stadt Køge inmitten von Kuhweiden, Ziegenweiden und Ackern. Ich bewohnte eine sehr schöne Wohnung in einem ehemaligen Bauernhaus. Meine Wohnung teilte ich mir mit einem italienischen Mädchen, welches ebenfalls zwecks eines Praktikums in Dänemark war. Die Gastgeber waren sehr freundlich und ein Hund und ein paar Hühner, die jeden Morgen gemeinsam vor meinem Zimmerfenster standen, rundeten die Idylle ab. Meine zweite frisch renovierte Wohnung war das genaue Gegenteil zu der vorherigen. Sie lag mitten im Zentrum der 60.000 Einwohner-Stadt Randers und bot fußläufig viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung.

Arbeit

Mein Praktikum absolvierte ich bei der Danish Agro a.m.b.A und deren Tochtergesellschaft Vilomix. Hierbei handelte es sich um kooperative Zulieferer aus der Landwirtschaftsbranche. Meine Arbeitszeiten waren täglich von ca. 08:00 - 16:00 Uhr, ich war in den ersten vier Wochen in der Marketingabteilung und die letzten beiden im Vertrieb/Export eingesetzt. Für meinen Aufenthalt hatte ich einige Aufgaben wie beispielsweise die Analyse des Marktes und die Optimierung der Social-Media Präsenz erhalten. Die Reihenfolge der Bearbeitung und die Form der Präsentation konnte ich dabei flexibel selbst entscheiden. Das Arbeiten war sehr angenehm, weil die flachen Hierarchien und die Benefits, wie kostenlose Frühstücks- und Mittagsbüffets für ein gutes Arbeitsklima und hohe Mitarbeiterzufriedenheit sorgten. An einem Tag begleitete ich einen Außendienstmitarbeiter zu einem Kunden in den Schweinestall, was eine sehr interessante Erfahrung war. Insgesamt nahm ich an sehr vielen internen und externen Meetings teil, die mir gute Einblicke in die Prozesse dänischer Unternehmen gaben. 

Freizeit

In meiner Freizeit besuchte ich einige Male das eindrucksvolle Kopenhagen mit seinem sehr coolem Street Food-Markt und seiner beeindruckenden Architektur. Ansonsten verbrachte ich viel Zeit im Umfeld meines Wohnortes und an der nahegelegenen Ostsee. Des Weiteren verbrachte ich einen sehr lustigen Abend mit den Kollegen meiner Abteilung bei einem gemeinsamen Abendessen und anschließendem Bowling. Als leidenschaftlicher Fußball-Fan gehörten natürlich auch Stadionbesuche zu meinen Freizeitbeschäftigungen. Insgesamt sah ich zwei Partien der ersten dänischen Liga und eins der Damen Champions League. Ob bei dem dänischen Fußball wirklich von Fußball die Rede sein kann, sei dahingestellt. Trotzdem waren es sehr schöne Ausflüge, bei denen man die Menschen Dänemarks auf einer anderen Art und Weise sehr gut kennenlernen konnte.

Fazit

Nach meinen sechs Wochen in Dänemark bin ich froh, wieder im schönen Oldenburg zu sein. Dennoch hat sich die Erfahrung sehr gelohnt. Ich konnte meine Englisch-Kenntnisse gut verbessern. Ich habe festgestellt, wie zufrieden und sympathisch die dänischen Menschen sind und dass jeder Däne Englisch sprechen kann. Bei einer Reise oder einem Austausch nach Skandinavien sollte man sich jedoch darüber bewusst sein, dass die Lebenshaltungskosten über denen in Deutschland liegen. Die Teilnahme an dem Austausch bewerte ich als sehr positiv, da man Einblicke in einen englischsprachigen Arbeitstag, sowie in das alleinige Wohnen bekommt und man diese Erfahrungen in seine Zukunftsplanungen mit einfließen lassen kann.