Mona F., Medienkauffrau Digital und Print vom 26.07.2015 – 05.09.2015 in Rouen, Frankreich

Für sechs Wochen habe ich die Möglichkeit bekommen, meine Ausbildung zur Medienkauffrau Digital und Print im Rahmen des Erasmus + Programmes ins Ausland zu verlegen, um dort einen Teil meiner dreijährigen Ausbildungszeit zu absolvieren. Wo es für mich hingehen würde, war mir von Anfang an klar. Denn ich wünschte mir nichts lieber als meine Zeit in Frankreich zu verbringen.

Aufgrund der positiven Erfahrungen in den letzten Jahren wählte auch ich die Stadt Rouen aus, die sich im Norden Frankreichs in der Region Haute-Normandie befindet. Mein Auslandspraktikum habe ich an der Sprachschule „French in Normandy“ absolviert. Ausschlaggebend dafür war einerseits die Verbesserung meiner Sprachkenntnisse, andererseits aber auch um Einblicke in den internationalen Medienmarkt zu erhalten.

Und los geht´s …

Rouen befindet sich in Nordfrankreich und liegt circa 110 km von Paris entfernt.

Von Zuhause ging es zunächst zum Flughafen in Bremen. Am Flughafen angekommen, wurde ich immer unruhiger. Doch als ich endlich einchecken durfte und meine Familie hinter mir lassen musste, legte sich meine Aufregung. Der Flug verlief gut und gegen 12:30 bin ich in Paris gelandet.

Jetzt stand ich vor der ersten großen Herausforderung. Mit der RER-Bahn in Paris, die meist unterirdisch verläuft, musste ich den Weg vom Flughafen Charles de Gaulle zum Bahnhof Saint Lazare finden. Perfekt ausgestattet mit Reiseplanern und unzähligen Metroplänen machte ich mich auf den Weg. Meine Gedanken und Zweifel, die ich mir in den Vortagen gemacht hatte, waren umsonst gewesen. Alles war sehr gut ausgeschildert und wenn ich mal nicht weiter wusste, fragte ich nach dem Weg. Alle Menschen, denen ich begegnet bin, waren sehr hilfsbereit, was mich gefreut hat.

Nach 1 ½ stündiger Fahrt mit dem Schnellzug war ich endlich in Rouen am Bahnhof angekommen. Ich hielt nach meiner Gastmutter Ausschau, bis mir eine sympathisch aussehende Frau mit einem Willkommensschild in der Hand auffiel.

Meine neue Unterkunft war nur wenige Minuten vom Bahnhof entfernt.

Meine Unterkunft und Familie

„Was bedeutet für dich Kulturvielfalt?“ wurden wir am Informationsabend vor unserem Auslandsaufenthalt gefragt. Jetzt weiß ich definitiv eine Antwort auf diese Frage.

Es ist das Abendessen mit meinen Gasteltern und fünf anderen Gastschülern aus der ganzen Welt. Momentan wohnen hier eine Schweizerin, ein Spanier, eine Taiwanerin und eine Ecuadorianerin. Gegessen wird hier um 20 Uhr, für deutsche Verhältnisse ziemlich spät. Jedoch kommen immer alle zusammen und es gibt immer viel zu erzählen.

Es kommt keine Langeweile auf, besonders der Austausch zwischen den verschiedenen Nationalitäten hat mir die Kulturunterschiede nahe gebracht.

Ich wohne bei meiner Gastfamilie in einem großen Haus mit insgesamt vier Etagen. Mein Zimmer befindet sich in der zweiten Etage, es ist sehr schön eingerichtet und ich fühle mich hier sehr wohl. 

Das Haus befindet sich zentral und in 2 Minuten ist man in der Innenstadt von Rouen. Außerdem befinden sich viele Bushaltestellen in der Nähe, von denen man nahegelegene Einkaufszentren und meine Schule erreicht.

Meine Familie hat sich viel Zeit für uns Austauschschüler genommen, so sind wir zu einer Party einer Freundin meiner Gastfamilie eingeladen worden. Was mir dort positiv aufgefallen ist, dass die Stimmung total ausgelassen war und das Jung und Alt miteinander getanzt haben.

Weitere Aktivitäten mit meiner Familie habe ich unter dem Thema Freizeit beschrieben.

Ich hatte großes Glück mit meiner Gastfamilie und sie sind mir sehr ans Herz gewachsen.

 Sprachkurs

In den ersten zwei Wochen meines Aufenthaltes habe ich an der Sprachschule “French in Normandy” einen Sprachkurs belegt. Am ersten Tag fuhr mich mein Gastvater mit dem Auto zur Schule. Dort angekommen, wurden wir herzlichst begrüßt und jeder Schüler erhielt eine Informationsmappe mit verschiedenen Flyern und Informationen über Rouen. Nach einem kurzen, mündlichen Einstufungstest ging es in die Klassen.

Man lernt hier in kleinen Gruppen, eine Klasse besteht aus 8-10 Schülern. Der Unterricht war stets abwechslungsreich und interessant. Wir haben gesprochen und diskutiert, wodurch ich viel über andere Nationalitäten, Gewohnheiten und Kulturunterschiede erfahren habe.

Meine Arbeit im Betrieb

Mein Praktikum habe ich an der Sprachschule „French in Normandy“ absolviert.

Meine Aufgabe war es, die Schülerzeitung für das Jahr 2015/2016 zu erstellen.
In den ersten Tagen meines Praktikums habe ich Umfragen und Steckbriefe vorbereitet und mir einen Zeitplan für die Erstellung der Schülerzeitung angefertigt. Anschließend habe ich angefangen, Interviews mit Schülern durchzuführen, um diese auszuwerten und in der Zeitung vorzustellen. Außerdem habe ich Fotos von Sehenswürdigkeiten in Rouen und den Räumlichkeiten der Sprachschule aufgenommen. Die Informationen sammelte ich in Broschüren, Flyern oder im Internet. Besonders das Designen und Gestalten der einzelnen Seiten hat mir Spaß gemacht. Auch die anfänglichen Probleme mit der französischen Tastatur und dem unbekannten Programm haben sich schnell gelegt.
Wenn ich nicht an der Schülerzeitung arbeitete, half ich an anderen Stellen in der Schule aus. So gehörten das Vorbereiten von Informationsmappen für die neuen Schüler, das Aufhängen von Plakaten, das Erstellen von Zertifikaten und das Schreiben von Flyern zu meinen Aufgaben.

 Meine Freizeitgestaltung

In meiner Freizeit habe ich viele Sehenswürdigkeiten in Rouen besucht. Dazu gehörten die Besichtigung der Cathédrale Notre Dame und des Uhrenturms „Gros Horloge“. Außerdem sind wir auf den Berg Saint Catherine gestiegen, von dem man einen atemberaubenden Ausblick auf die ganze Stadt hat. Ansonsten habe ich mich nach der Arbeit oft mit anderen Sprachschülern in der Stadt oder in einem Café getroffen.

 Auch an den Wochenenden waren wir immer unterwegs, sei es mit unserer Gastfamilie oder mit Freunden. Unsere Gastfamilie hat einiges für uns vorbereitet. 

So sind wir alle zusammen ans Meer nach Étretat gefahren und haben dort ein großes Picknick veranstaltet und waren im Meer schwimmen.

Der Ort ist über seine Felsklippen, die die Form eines Elefanten haben, sehr berühmt geworden.

Die Steinfelsklippen mit ihren spektakulären Felsformationen, die den Ort auf beiden Seiten umrahmen, sind eine Reise wert.

 An meinem letzten Wochenende habe ich mit meiner Freundin Paris besucht. Wir sahen folgende Sehenswürdigkeiten: den Eiffelturm, den Arc de Triomphe de l‘Etoile, die Avenue des Champs-Élysée und die Wallfahrtskirche Sacré-Cœur de Montmartre.

Da der Triumphbogen auch über eine Aussichtsplattform verfügt und am Eiffelturm eine unendlich lange Schlange auf uns wartete, stiegen wir auf den Triumphbogen. Zu unserer Überraschung war dies für Studenten/Schüler sogar kostenlos und wir genossen den tollen Ausblick auf die Stadt und vor allem auf den Eiffelturm.

Es war ein erlebnisreicher Tag in einer faszinierenden Metropole, der uns immer in Erinnerung bleiben wird.

Mein Fazit

 Natürlich habe ich in den 6 Wochen in Rouen nicht nur meine Französischkenntnisse verbessert,  sondern es haben sich über das Programm auch tolle Freundschaften entwickelt. Das Praktikum in der Sprachschule war eine wunderbare Erfahrung, die ich in meinem Leben nie vergessen werde.

Ich kann nichts Negatives in Verbindung mit meiner Zeit in Frankreich nennen und empfehle es jedem, der gerne seinen Horizont erweitern möchte und neugierig auf internationale Erfahrungen ist.

Zuletzt möchte ich allen für ihre Unterstützung danken. Dabei möchte ich besonders meinen Ausbildungsbetrieb, die Wilhelmshavener Zeitung, erwähnen, die es mir erst ermöglichte, meine Ausbildung ins Ausland zu verlegen.