Gereon G., Industriekaufmann vom 12.05. bis 02.06.2018 in Danzig, Polen

Anreise

Ich flog mittags am 12.05.2018 von Bremen nach Danzig (Gdansk). Da es allerdings keine Direktflüge von Bremen nach Danzig gibt, musste ich einmal in Frankfurt umsteigen. Dies klappte alles reibungslos, sodass ich nach paar Stunden mit meinem Gepäck am Flughafen stand und eine Möglichkeit suchte, in die Stadt zu meiner Unterkunft zu kommen. Nach einigen Minuten habe ich einen Bus gefunden, der mich für schlanke 3,20 Zloty (ca. 0,80 €) in knapp 40 Minuten in die Stadt brachte. Dort ausgestiegen, habe ich nach einem kurzen Fußmarsch mithilfe von Google Maps meine Unterkunft gefunden.

Unterkunft

Meine Arbeitsstätte in Polen liegt in dem Ort Straszyn, einige Kilometer vor Danzig gelegen. Da ich allerdings unbedingt in Danzig wohnen wollte, habe ich nur dort nach einem Zimmer gesucht. Eine weitere Bedingung war ebenfalls, dass das Zimmer nahe an der Bushaltestelle für den Bus nach Straszyn liegt. Neben zahlreichen Hotels, Hostels und Apartments, die in Danzig angeboten werden, gibt es auch viele Zimmer oder Wohnungen, die über Airbnb angeboten werden. Da ich in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit dieser Plattform gemacht habe, suchte ich darüber ein Zimmer. Ich wurde schnell fündig und habe ein tolles und preiswertes Zimmer in einer WG nahe der Altstadt und dem ganzen Trubel gefunden. Die Eigentümerin, die selbst nicht in der WG wohnt, hat mich schon erwartet, mir alles gezeigt und erklärt. Die beiden Mitbewohnerinnen, die dort wohnen, waren sehr nett und somit hatte ich sofort am ersten Tag Kontakt gefunden.

Arbeit

Am Montag bin ich dann erstmals mit dem Bus, der mich täglich 6 Zloty (ca. 1,50 €) für Hin- und Rückfahrt gekostet hat, zu meiner Arbeit gefahren. Da ich die Haltestelle sowie die Route des Busses nicht kannte und ich nur bei Google Maps gucken konnte, bin ich aus Versehen direkt am ersten Tag zu weit gefahren und durfte ein sportliches Stück zurücklaufen. Ab dem Tag war ich dann natürlich schlauer. Ich wurde herzlich empfangen und allen vorgestellt. Ich habe meinen Arbeitsplatz eingerichtet und ein Einführungsgespräch mit dem Geschäftsführer folgte. Das polnische Unternehmen gehört zur Unternehmensgruppe meines Ausbildungsbetriebs, sodass die Branche für mich nicht neu war. Für die Zeit meines Praktikums war der Einkaufs- und Logistikleiter für mich zuständig. Zunächst habe ich allen ein wenig über die Schulter geschaut, bevor ich die ersten Aufgaben bekam. Zu meinem Erstaunen ging es dann direkt in der ersten Woche noch auf eine Geschäftsreise in die Nähe von Warschau, wo das externe Hauptlager seinen Sitz hat. Wir haben uns das Lager, die Arbeitsweise und die Abwicklung angeguckt. Während der weiteren Zeit im Praktikum habe ich einige Aufgaben von der Buchhaltung bekommen, den Einkauf unterstützt sowie im Marketing etwas geholfen. Ein großer Vorteil war, dass die gleiche Software, wie in meinem Ausbildungsunternehmen, benutzt wurde und ich somit damit gut umgehen konnte.

Freizeit

In meiner Freizeit war ich jeden Tag in Danzig oder der Umgebung unterwegs. Es gibt sehr gute Ecken und schöne Nachbarorte (z. B. Sopot). Am ersten Wochenende habe ich durch Zufall zwei Deutsche getroffen, mit denen ich dann viel erkundet habe, unter anderem das Nachtleben in Danzig. Ich hatte sehr viel Glück mit dem Wetter und bin zu der richtigen Zeit gekommen, wie mir gesagt wurde. Ein Kollege hat mir noch einen Spot gezeigt, den Touristen angeblich meistens nicht finden, von dem man die komplette Stadt überblicken kann. Polnisches Essen, polnisches Bier und die Stadt Danzig sind auf alle Fälle eine Reise wert und ich werde mit Sicherheit hier ganz bald nochmal herkommen. Es lohnt sich!

Fazit

Im Nachhinein kann ich sagen, dass sich ein solcher Auslandsaufenthalt lohnt. Den Alltag in einem fremden Land kennenzulernen, aber dennoch eine fremde, wunderschöne Großstadt zu erkunden, hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich war zuvor noch nie in Polen, habe kein Wort polnisch gesprochen, werde aber definitiv noch öfter hierher kommen und versuchen, meine erlernten polnischen Grundlagen zu festigen. Durch diese Erfahrung habe ich an Selbstbewusstsein, Selbstständigkeit, Offenheit und Wissen zugelegt. Ich kann es jedem empfehlen, der dazu die Möglichkeit hat. Achtung, schleimiger Abschlusssatz: Ich wurde auch bestens von der Schule unterstützt, die gesamte Organisation sowie Bürokratie von Erasmus+ zu bewältigen.